Donnerstag, 9. April 2015

Deduktion der Zeit aus dem Gedächtnis und dem Wollen.



Die Aufgabe, die bei der Auflösung der Zeit entsteht, ist die: das Mannigfaltige des Gefühls zu vereinen. Diese Vereinigung entsteht so, dass das Mannigfaltige abgeleitet werde von den Willensbestimmungen und auf sie bezogen werde. S. 135

Von den diskreten Auseinanderliegenden hängt der Begriff der Zeit ab. ...

Soll das Mannigfaltige dem Denken erscheinen als eine Reihe, so muss ganz dasselbe mit allem mannigfaltigen Denken vereinigt sein durch alles Denken. In allem Denken muss das Eine vorkommen, ohne dasselbe muss kein Denken möglich sein. Dies ist nun die ... beschriebene intellektuelle Anschauung des Wollens. Diese wird durch das ganze diskursive Denken hindurch wiederholt, diese ists, die in allen Momenten hindurchgedacht wird. Hierauf gründet sich die Lehre vom Gedächtnisse. Ich sehe mich selbst in die Zeit hinein, ich bin nicht in der Zeit, inwiefern ich mich intellectualiter anschaue als mich selbst bestimmend.

Eigentlich ist die intellektuelle Anschauung nur Eine und in keiner Zeit, nur durchs diskursive Denken wird sie geteilt und fällt in die Zeit. Ich schaue mich an als wollend, da ist keine Zeit, kein vor oder nach; nur das Bedingte fällt in die Zeit; mein Wollen aber ist durch nichts bedingt. S. 136
________________________________________________
Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 135, 136.







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen