Sonntag, 17. August 2014

Alles Denken geht von der Anschauung aus.


 
In dieser in sich zurückgehenden Tätigkeit, als ruhend angeschaut, fällt Subjket und Objekt zusammen, und dadurch entsteht das positiv Fixierte. Dieses Zusammenfallen beider, und wie dadurch die Anschauung in einen Begriff verwandelt wird, lässt sich nicht anschauen, sondern nur denken. Nur die Anschauung lässt sich anschauen, nicht denken; das Denken lässt sich nur denken, nicht anschauen. Jede Äußerung des Gemüts lässt sich nur durch sich selber auffassen. ...

Bewusstsein der Anschauung haben ist philosophisches Genie; alles Denken geht von der Anschauung aus, sonach muss auch alles Philosophieren von der Anschauung ausgehen.

... Der Begriff entsteht mit der Anschauung zugleich in demselben Moment und ist von ihr unzertrennnlich. Es scheint uns, als ob der erste eher hätte sein müssen, aber es scheint nur so, weil wir den Begriff auf eine Anschauung zurück geziehen.

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Wissenschaftslehre nova methodo, Nachschrift K. Chr. Fr. Krause, Hamburg 1982,
S. 33

[Rechtschreibung angepasst]





Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE    

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